Reformierte Kirche bekräftigt Ächtung von Atomwaffen

Leer (epd). Die Evangelisch-reformierte Kirche hat angesichts russischer Drohungen ihre Ächtung atomarer Waffen bekräftigt. Die Gesamtsynode der Kirche habe erst im vergangenen November ihre ablehnende Haltung unterstrichen, sagte Kirchensprecher Ulf Preuß am Donnerstag in Leer. Der von Russland ausgehende „brutale und völkerrechtswidrige Krieg“ mache die Notwendigkeit, die Welt von Atomwaffen zu befreien, umso deutlicher.

In einer am Donnerstag versandten Erklärung des kirchenleitenden Gremiums Moderamen an die bundesweit 143 reformierten Kirchengemeinden hieß es: „Der Einsatz von Atomwaffen ist ein Verbrechen. Daher fordern wir nicht nur deren Ächtung, sondern darüber hinaus ein Verbot des militärischen und politischen Einsatzes dieser Waffen sowie ein Verbot ihrer Herstellung und Weiterverbreitung.“

Im Fokus der Bemühungen der Kirchen in Deutschland müsse zurzeit die Unterstützung der notleidenden Menschen in der Ukraine stehen, sagte Preuß. Die reformierte Kirche stelle daher 10.000 Euro für die Arbeit der Diakonie in der Karpatho-Ukraine im Westen des Landes zur Verfügung. Weitere Spenden an die Diakonie seien online über die Webseite www.reformiert.de möglich.

An die reformierten Gemeindemitglieder appellierte die Kirchenleitung dazu, in ihrem Beten nicht innezuhalten. „Auch Beten heißt Frieden zu stiften.“ Sorge bereite jedoch, „dass eine neue Spirale der gegenseitigen Aufrüstung beginnt“. Ebenso befürchte das Moderamen, dass der Krieg auf lange Sicht verhindere, „dass die Staaten dieser Welt endlich gemeinsam nach Wegen aus den ökologischen und sozialen Krisen suchen“, hieß es weiter.