Psychiatrische Erkrankungen bei Soldaten bleiben konstant

Osnabrück (epd). Ärzte haben im vergangenen Jahr bei 279 deutschen Soldaten eine einsatzbedingte psychiatrische Erkrankung diagnostiziert. Das waren in etwa so viele Neuerkrankungen wie 2017, als 274 Fälle aktenkundig wurden, wie das Verteidigungsministerium am Montag in Berlin bestätigte. Zuvor hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Montag) unter Berufung auf den Sanitätsdienst über die Zahlen berichtet.

Demnach wurde 2018 bei 182 Soldatinnen und Soldaten eine einsatzbedingte Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) neu diagnostiziert - zwölf Fälle mehr als im Jahr 2017. Die Zahl der Erkrankungen dürfte allerdings höher liegen, denn gezählt werden laut dem Zeitungsbericht nur die Fälle, die in Einrichtungen der Bundeswehr behandelt werden. 

Der von der Nato geführte ISAF-Kampfeinsatz in Afghanistan war im Dezember 2014 zu Ende gegangen. Dass die Zahlen dennoch konstant bleiben, erklärte das Verteidigungsministerium damit, dass viele Soldaten viel später zum Arzt gingen. Der "Spagat" zwischen der abnehmenden Einsatzbelastung und der trotzdem konstanten Zahl der kranken Soldaten lasse sich damit begründen, dass viele sich zunächst an Vertraute wendeten und sich dann erst in die Behandlung begäben. 

Er fügte hinzu, dass es sehr viele verschiedene Organisationen zur Betreuung der Soldaten gebe, damit sichergestellt sei, dass ihnen geholfen werde. 

Unter einer einsatzbedingten Posttraumatischen Belastungsstörung leiden Soldaten nach Kriegseinsätzen. Sie können ihre Erfahrungen oder Erlebnisse nicht bewältigen. Als Symptome gelten Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, Alpträume, Aggressivität und soziale Isolation.