Protestwoche gegen US-Airbase Ramstein im September

Kaiserslautern/Ramstein (epd). Die bundesweite Kampagne "Stopp Air Base Ramstein" hat zur Teilnahme an einer Protestwoche gegen den US-Luftwaffenstützpunkt im westpfälzischen Ramstein vom 3. bis 10. September aufgerufen. Die bereits zum dritten Mal veranstaltete Aktion gegen Kampfdrohnen und Krieg finde in Kaiserslautern und im nahen Umfeld der Airbase statt, sagte Reiner Braun vom Koordinierungskreis der Initiative am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Kaiserslautern. An der Kampagne "Stopp Ramstein" beteiligten sich mehr als 12.000 Teilnehmer aus Friedensinitiativen, sozialen Bewegungen, der Wissenschaft und der Politik.

In der Protestwoche sind nach Auskunft der Veranstalter fünf Aktionen des friedlichen Widerstands gegen die US-Airbase in Ramstein geplant. Von der dortigen Relaisstation steuerten die Amerikaner ihren Drohnenkrieg in Asien und Afrika. Indem die deutsche Bundesregierung die völkerrechtswidrige Nutzung der Airbase Ramstein für den US-Drohnenkrieg erlaube, mache sie sich der Tötung von Zivilisten mitschuldig. Mehrere Zehntausend Drohnenopfer habe es bisher etwa in Pakistan, Afghanistan, dem Jemen, Somalia, Libyen und Syrien gegeben. 

Auf einem Gelände bei Kottweiler-Schwanden im Landkreis Kaiserslautern findet vom 3. bis 10. September ein "Friedenscamp" statt. In der protestantischen Versöhnungskirche Kaiserslautern gibt es am 8. September eine Abendveranstaltung unter dem Motto "Nein zu Drohnen und Atomwaffen - ja zu Frieden und Gerechtigkeit in der Welt". Beginn der Veranstaltung mit der Friedensaktivistin Ann Wright, dem Schweizer Historiker Daniele Ganser und dem katholischen Theologen Eugen Drewermann ist um 19 Uhr. 

Ebenfalls in der Kaiserslauterer Versöhnungskirche findet am 8. und 9. September ein Internationaler Kongress zu Militärbasen und ihrer geostrategischen Bedeutung für weltweite Kriege statt. Dazu haben sich Redner unter anderem aus Japan, Südkorea, USA und Irland angesagt. Am 9. September ist um 13 Uhr eine kilometerlange Protest-Menschenkette von Ramstein-Miesenbach über die Airbase bis zur Gedenkstätte für die Opfer der Flugkatastrophe von Ramstein (1988) geplant. Die Abschlusskundgebung findet um 15 Uhr vor den Toren der Airbase statt. 

Den Abschluss der Protestwoche bildet am 9. September ab 15 Uhr ein Festival unter dem Motto "Künstlerinnen für den Frieden". Mitwirkende sind unter anderen Leslie Clio, Patrice, Dieter Hallervorden und lokale Künstler. Die Kampagne rechnet mit mehr als 5.000 Teilnehmern, weitere Aktionen seien geplant. 

Neben der langfristigen Schließung der US-Airbase sei auch die zivile Konversion der zahlreichen Militärstandorte in Rheinland-Pfalz ein Kampagnenziel, sagte Sprecher Braun. Für die Friedensbewegung in den USA und in Europa gebe es derzeit in der Trump-Regierung keine Ansprechpartner. Aus Besorgnis darüber, dass "der Frieden nicht in sicheren Händen" sei, engagierten sich wieder mehr Menschen in der Friedensarbeit. Der aktuelle Konflikt zwischen den USA und Nordkorea sei "brandgefährlich" und könne im Kriegsfall auch Europa treffen, sagte Braun.