Proteste gegen Bayer wegen Agent Orange-Einsatzes in Vietnam
Leverkusen (epd). Das Netzwerk Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG) ruft für Freitag (9. August) in Leverkusen zu einer Protestaktion wegen der Verwendung des Entlaubungsmittels Agent Orange im damaligen Vietnamkrieg auf. Der Protest findet einen Tag vor dem Internationalen Gedenktag für die Opfer des Agent Orange-Einsatzes in Vietnam statt, wie das Netzwerk am Donnerstag mitteilte. CDG wirft Bayer und dem Tochterunternehmen Monsanto vor, aus dem Umbau des vormaligen Herbizids Agent Orange zu einer Waffe Milliardenprofite auf Kosten des Lebens von Millionen Menschen gemacht zu haben.
Es sei „dringend an der Zeit“, dass der Bayer-Konzern sich seiner Verantwortung stelle, sagte der CBG-Geschäftsführer Marius Stelzmann. Der Protest in Leverkusen steht unter dem Motto „Bayer/Monsanto zur Verantwortung ziehen!“ und beginnt um 16 Uhr auf dem Friedrich-Ebert-Platz.
Bei Agent Orange handelt es sich um ein chemisches Entlaubungsmittel, das in den 1960er Jahren von der US-Luftwaffe im Vietnamkrieg großflächig eingesetzt wurde. Ziel war die Entlaubung der dichten Wälder, um die Verstecke und Versorgungswege des Vietcongs aufzudecken. Das Entlaubungsmittel enthielt ein hochgiftiges Dioxin. Mehr als drei Millionen Vietnamesen leiden laut der „Vietnamese Association of Victims of Agent Orange“ an den Spätfolgen von Agent Orange. Viele Neugeborene kämen auch drei Generationen nach dem Einsatz der Chemiewaffe noch mit schweren Fehlbildungen zur Welt, hieß es.