Proteste gegen Atomwaffen am Fliegerhorst Nörvenich
Nörvenich, Düren (epd). Friedensaktivisten haben am Freitagvormittag vorübergehend das Einfahrtstor zum Fliegerhorst Nörvenich (Kreis Düren) blockiert. An der Aktion beteiligten sich etwa zehn Personen, wie die Organisatoren mitteilten. Die Proteste seien friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen, erklärte ein Polizeisprecher. Die Zufahrt zu dem Militärgelände sei stets möglich gewesen.
Die Proteste sind Teil eines Zukunftscamps, das die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen Deutschland (ICAN Deutschland) und die ärztliche Friedensorganisation IPPNW derzeit in Düren organisieren. Das Treffen dauert noch bis Sonntag. Mit der Veranstaltung soll gegen die „nuklearen Aufrüstungspläne der Bundesregierung“ protestiert und ein Zeichen gegen eine weitere Militarisierung gesetzt werden. Zudem fordern die Aktivisten ein globales Verbot von Atomwaffen.
Am Bundeswehrstützpunkt Nörvenich ist nach Angaben der Friedensbewegung das taktische Luftwaffengeschwader 33 stationiert. Dort trainiere die Bundeswehr derzeit den Einsatz von Atombomben.
Anlass des Zukunftscamps ist die Verabschiedung des UN-Atomwaffenverbotsvertrags vor sechs Jahren. „Die enormen Risiken der Atomwaffen lassen nur eine Schlussfolgerung zu: Sie müssen abgeschafft werden. Der beste Weg dafür ist der UN-Atomwaffenverbotsvertrag“, erklärt ICAN-Vorstandsmitglied Johannes Oehler. Auch die Bundesrepublik Deutschland müsse dem Vertrag beitreten, der bislang von 68 Staaten ratifiziert wurde.