Präses Latzel unterstützt Aktionstag für Abschaffung von Atomwaffen

Düsseldorf (epd). Der rheinische Präses Thorsten Latzel unterstützt den kirchlichen Aktionstag für eine weltweite Abschaffung von Atomwaffen am kommenden Samstag am Fliegerhorst Büchel in der Eifel. „Solange Atomwaffen existieren, bedeuten sie ein Risiko, dass menschliches Leben nicht nur massenhaft getötet, sondern ganze Landstriche dauerhaft unbewohnbar gemacht werden“, schreibt der evangelische Theologe in einem am Mittwoch in Düsseldorf veröffentlichten Grußwort an die Teilnehmer der Friedenskundgebung. „Und es steigt die Gefahr einer atomaren Eskalation, gerade wenn die Kommunikation zwischen den Atommächten wie aktuell gestört ist.“

Mit Blick auf „Russlands völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine“ betont Latzel, der Einsatz von Atomwaffen im Umfeld dieses Krieges sei zwar sehr unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Auch ein konventionell geführter offener Krieg in Europa sei über viele Jahre für die meisten nicht denkbar gewesen. Deshalb sei es wichtig, „dass kirchliche Akteure auch dann warnend die Stimme erheben, wenn eine Gefahr nur als Möglichkeit am Horizont erahnt werden kann“, schreibt der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland. Atomwaffen seien eine „zivilisatorische Bedrohung“ für die Welt.

In Büchel, wo die letzten US-Atomwaffen in Deutschland vermutet werden, mache „die kirchliche Stimme“ seit Jahren auf die Gefahr von atomaren Massenvernichtungswaffen in Deutschland und der Welt aufmerksam, erklärte Latzel. Unter dem Motto „Wende zum Frieden“ will die Projektgruppe „Kirchen gegen Atomwaffen“ am Samstag einen ökumenischen Gottesdienst vor dem Haupttor des Bundeswehr-Fliegerhorsts Büchel feiern. Beim sechsten Aktionstag der kirchlichen Friedensbewegung in dem Eifel-Ort seit 2018 sind außerdem ein Vortrag über Friedenslogik und nukleare Abschreckung sowie ein Kulturprogramm geplant.