Prälat: Frieden braucht mehr als Worte

Heilbronn (epd). Frieden braucht nach Überzeugung des evangelischen Prälaten von Heilbronn, Harald Stumpf, mehr als Worte. Im vergangenen Jahr sei viel vom Frieden geredet worden in einer friedlosen und leidzerrissenen Welt, schreibt er in seinem am Donnerstag veröffentlichten Neujahrsbrief. "Aber bedauerlicherweise konnte oft nicht einmal eine ausgehandelte Waffenruhe eingehalten werden", heißt es in seinem traditionellen Impuls zum neuen Jahr. 

Er wünsche sich, dass viele Menschen die ökumenische Jahreslosung für 2019 - "Suche den Frieden und jage ihm nach" - zum Anlass nehmen, jeweils an ihrem Platz im Leben Friedensstifter zu werden. Ihnen gelte dann nicht nur der Appell der Jahreslosung, sondern auch die biblische Zusage "Selig sind, die Frieden stiften." "Wir sind nicht alleingelassen bei der Suche und bei der Jagd nach Frieden", betonte der Regionalbischof.

Die Jahreslosung ermutige dazu, Position zu beziehen für Barmherzigkeit und Menschenfreundlichkeit, gegen Rassismus, Antisemitismus und menschenverachtende Ausbeutung, sagte Stumpf. Sie rufe dazu auf, sich einzusetzen für den inneren Frieden und den Zusammenhalt in Stadt und Land und in Europa.

Stumpf räumt ein, dass es oft nicht einfach sei, Frieden zu finden. Es gebe zwar eine große Sehnsucht nach Frieden und Menschen suchten das "Zu-frieden-sein". Doch oft seien Verletzungen und der Gesichtsverlust zu groß. Vergebung und Neuanfang müssten dem Frieden den Weg bereiten. Es brauche "den festen Willen, dass jede und jeder zur Befriedung beiträgt, auf den anderen zugeht und die Hände reicht". Frieden gebe es nicht einfach, er sei ein kostbares Geschenk.