Pfälzischer Friedenspfarrer fordert Abschiebestopp nach Afghanistan

Speyer, Duisburg (epd). Die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz unterstützt einen Aufruf der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und anderer Organisationen für einen europaweiten Stopp von Abschiebungen nach Afghanistan. „Zudem fordern wir die politisch Verantwortlichen auf, den Afghanistan-Einsatz zeitnah aufzuarbeiten und Konsequenzen für zivile Konfliktlösungsangebote zu ziehen“, sagte der pfälzische Friedenspfarrer Detlev Besier am Mittwoch in Speyer. Die AGDF ist ein Dachverband von rund 30 Organisationen und Initiativen für Friedensarbeit im Bereich der evangelischen Kirchen, der ökumenischen Bewegung und der Menschenrechtsarbeit.

Die Abschiebungen nach Afghanistan müssten mit Blick auf den Vormarsch der radikalislamischen Taliban gestoppt werden, heißt es in dem Aufruf. Aufgrund des langjährigen militärischen Mitwirkens am Krieg in Afghanistan trage Deutschland eine besondere Verantwortung für das Land, sagte der AGDF-Geschäftsführer Jan Gildemeister. Viele Menschen flüchteten vor Krieg, Menschenrechtsverletzungen, Armut und Perspektivlosigkeit. Trotz der katastrophalen Situation in dem Land würden weiter Geflüchtete abgeschoben und damit in Lebensgefahr gebracht. Die Lage am Hindukusch sei dramatisch und werde sich aller Voraussicht nach weiter verschlechtern.