Pfälzische Landessynode tagt erneut digital

Speyer (epd). Die Frühjahrstagung der pfälzischen Landessynode wird vom 18. bis zum 21. Mai erneut digital stattfinden. Eine Synode brauche eine monatelange Vorbereitungszeit, sagte Synodalpräsident Hermann Lorenz dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Speyer. Und im Winter sei nicht absehbar gewesen, wie sich die Inzidenzzahlen der Corona-Pandemie entwickeln werden. Er hoffe jedoch, dass die Synode im Herbst in Präsenz stattfinden könne.

Bei der Frühjahrstagung steht auch das Thema „Christliche Friedensethik im Angesicht kriegerischer Auseinandersetzungen“ auf der Tagesordnung. Dies sei jedoch keine spontane Reaktion auf den Krieg in der Ukraine, sagte Oberkirchenrat Manfred Sutter dem epd. Vielmehr habe es bei der vergangenen Tagung einen Antrag gegeben, der sich dafür ausspricht, dass die Synode den Friedensappell der Initiative „Ohne Rüstung Leben“ unterzeichnet. Die Synode beschloss, diesem Thema bei der nächsten Tagung einen eigenen Tagesordnungspunkt zu widmen.

In dem Friedensappell wird gefordert, dass Deutschland dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag beitreten solle. Weitere Forderungen sind der Stopp von Rüstungsexporten und ein Ende der Milliardenausgaben für Rüstung. Er vermute, dass dieser Antrag so nicht aufrecht erhalten werde, sagte Sutter. Für ihn sei nicht abzusehen, welches Ergebnis die Diskussion in der Landessynode haben werde.

Thema der Synode ist auch die mittelfristige Finanzplanung für die Jahre 2023 bis 2028. Dabei rechnet die Landeskirche fast durchgehend mit einem jährlichen Defizit zwischen 0,81 und 9,74 Millionen Euro. Die Kirchensteuereinnahmen blieben mit rund 132 Millionen Euro pro Jahr relativ konstant, sagte Oberkirchenrätin und Finanzdezernentin Karin Kessel. Anders als zunächst prognostiziert, habe Corona die Kirchensteuer nicht gravierend gedrückt, auch weil keine schwere Rezession eingetreten sei. Wie sich der Ukraine-Krieg in den kommenden Jahren auf die Kirchensteuer auswirke, sei allerdings schwer abzuschätzen, sagt die Finanzdezernentin.

Die Synodalen beraten zudem über den Stand der Umsetzung eines Konzepts zum Schutz von Klima und Biodiversität in der Landeskirche. Die Synode hatte im November vergangenen Jahres die Erarbeitung eines Klimaschutzbegleitgesetzes durch die Landeskirche beschlossen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst will auf der Synode einen Diskurs über die Zukunft der Landeskirche anstoßen. Außerdem liegt den Synodalen ein Gesetz vor, wonach die Kosten für kirchliche Gebäude bis 2035 verbindlich um 30 Prozent gesenkt werden sollen. Im gleichen Zeitraum wird eine Reduzierung des Ausstoßes an Treibhausgasen durch Gebäude um 90 Prozent vorgeschrieben.

Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz ist die kirchliche Volksvertretung. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Die Amtszeit einer Synode beträgt sechs Jahre. Ihr gehören 57 Mitglieder an.