Pfälzische Landessynode fordert Ende des Krieges

Speyer (epd). Die pfälzische Landessynode hat den russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin aufgefordert, den Krieg in der Ukraine zu beenden und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Synode respektierte in einer Erklärung zum Ende ihrer Frühjahrstagung ausdrücklich das Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung. Gleichzeitig drückte sie ihre Sorge über die Spirale der Gewalt aus, „die mit Waffenlieferungen und Kriegshandlungen verbunden ist“.

Die Landeskirche befinde sich hier friedensethisch in einem Dilemma. Überzeugung sei in der Nachfolge Jesu dennoch, „dass ein gerechter Friede nicht mit Waffengewalt zu erreichen ist“. Krieg könne und dürfe kein politisches Mittel zum Zweck sein. In ihrer Erklärung drückte die Synode außerdem ihr Mitgefühl für Menschen in der Ukraine und angrenzenden Ländern aus. „Dass Soldaten wie Zivilbevölkerung für politische und militärische Ziele instrumentalisiert, verletzt und getötet werden, verurteilen wir aufs Schärfste“, heißt es darin.

In dem Text wird all jenen Dank ausgesprochen, die sich für Flüchtlinge aus der Ukraine und anderen Krisenregionen einsetzen. Die Kirche werde weiter für eine unvoreingenommene Willkommenskultur eintreten. An die Bundesregierung appellierte sie, angesichts der weltweiten Folgen des Ukraine-Kriegs die Mittel für humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe weltweit aufzustocken.

Am Freitag hatten auf Einladung der Synode bereits der ehemalige Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Pastor Renke Brahms, sowie die leitende Militärdekanin des evangelischen Militärdekanats Köln, Petra Reitz, über friedensethische Positionen angesichts des Kriegs in der Ukraine gesprochen. Brahms warnte dabei vor der Gefahr, dass Waffenlieferungen die Zahl der Kriegstoten steigen ließen. Reitz sagte, wer einen gerechten Frieden wolle, dürfe nicht ausschließen, dass Recht notfalls auch mit Gewalt durchgesetzt werde.