Pax Christi fordert mehr internationale Hilfe für Palästinenser

Berlin (epd). Pax Christi ruft die Staatengemeinschaft auf, die finanzielle Unterstützung des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) sicherzustellen. Man sei besorgt um das Wohlergehen der 5,4 Millionen registrierten Flüchtlinge in den besetzten Gebieten, einschließlich Ost-Jerusalem und dem Gazastreifen, sowie derjenigen in Flüchtlingslagern im Libanon, Jordanien und Syrien, erklärte die katholische Friedensbewegung am Dienstag in Berlin. Die Abschaffung aller Hilfen für Palästinenser durch die Trump-Administration, einschließlich der Finanzierung der USA für das UNRWA-Hilfswerk hätten "verheerende Auswirkungen". 

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge braucht von Geberländern 1,2 Milliarden US-Dollar für das Jahr 2019. Mit dem Geld sollen lebenswichtige Hilfsmaßnahmen für 5,4 Millionen palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten finanziert werden, hatte UNRWA-Generalkommissar Pierre Krähenbühl Anfang des Jahres in Genf erklärt. Nach dem Zahlungsstopp der USA an das Hilfswerk UNRWA im vergangenen Jahr müssten andere Länder und Institutionen die Finanzlücke schließen. UNRWA verteilt den Angaben zufolge Lebensmittel an bedürftige Menschen, betreibt mehr als 700 Schulen sowie rund 150 Kliniken und Gesundheitsstationen. 

Pax Christi fordert von der internationalen Gemeinschaft zudem, effektive Schritte in Richtung eines Friedensprozesses für Israel und Palästina zu unternehmen, die die Menschenwürde und Menschenrechte von Palästinensern und Israelis als Gleichberechtigte anerkennt und schützt: "Dies kann aus Pax Christi-Sicht nur mit einer konsequenten Verpflichtung zur Einhaltung des Völkerrechts und der UN-Resolutionen erreicht werden".

Die Pax Christi Nahostkommission und Pax Christi International erinnerten zudem an "die Zerstörung von über 400 palästinensischen Städten und Dörfern und den erzwungenen Exodus von mehr als 750.000 Männern, Frauen und Kindern aus ihren angestammten Häusern zwischen 1947 und 1948, um Platz für den Staat Israel zu machen". An diesem Mittwoch begingen Palästinenser im gesamten Westjordanland, im Gazastreifen, in Ost-Jerusalem, Israel und in der Diaspora das Jahr einundsiebzig nach der Nakba (arabisch für "Die Katastrophe"). 

Die Nakba sei nicht nur ein historisches Ereignis, das in der nationalen Geschichte und dem kollektiven Gedächtnis verankert sei, hieß es weiter. Es sei eine anhaltende Katastrophe für Palästinenser.