Pax Christi fordert Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag

Fulda (epd). Einen Beitritt der Bundesregierung zum Atomwaffenverbotsvertrag hat der Präsident der deutsche Sektion der internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi, der frühere Bischof Heinz Josef Algermissen, am Donnerstag in Fulda gefordert. Die Regierung müsse sich zudem mit Nachdruck für ein Ende der Abschreckung und aller Atomwaffen einsetzen, teilte er aus Anlass der 73. Jahrestage der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki (6. und 9. August 1945) mit. Schon das Zweite Vatikanische Konzil habe 1965 Kriegshandlungen, die die Vernichtung ganzer Städte zum Ziel hätten, als "Verbrechen gegen Gott und den Menschen" bezeichnet.

"Dass wir uns an solchen Wahnsinn nicht gleichgültig gewöhnen, muss die Sache aller sein, die den Frieden Christi in diese Welt zu vermitteln bereit sind", sagte Algermissen. Auch 73 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki 1945 bestehe das Risiko eines erneuten Einsatzes dieser am meisten zerstörerischen und willkürlichen Waffen, die je geschaffen wurden.

Der Atomwaffensperrvertrag stecke in einer tiefen Krise, da die 1968 geforderten Abrüstungsverhandlungen durch die offiziellen Atommächte nicht realisiert würden, beklagte Algermissen. Die große Mehrheit der Staaten dieser Erde, die eine atomwaffenfreie Welt so schnell wie möglich wollten, hätten durch den von der UN am 7. Juli 2017 beschlossenen Atomwaffenverbotsvertrag immerhin Bewegung in diese Stagnation gebracht. Sie erklären Atomwaffen für illegitim, unmoralisch und auch illegal.