Oldenburger Synode verurteilt Angriffskrieg gegen Ukraine

Rastede, Kr. Ammerland (epd). Die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg hat den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verurteilt und ihre Solidarität mit den Leidtragenden bekundet: „Wir stehen an der Seite der Opfer des Krieges und setzen uns mit aller Macht für die Geflüchteten ein. Wir stehen an der Seite all derer, die sich um den Frieden bemühen - auch in Belarus und Russland“, heißt es in einer am Sonnabend in Rastede bei Oldenburg verabschiedeten Erklärung des Kirchenparlaments.

Die Synode schloss sich dabei einer persönlichen Erklärung von Bischof Thomas Adomeit vom Donnerstag an. Putin dürfe mit seinem Vorgehen nicht siegen, denn dann wäre die Stärke des Völkerrechts ersetzt durch das Recht des Stärkeren, hieß es. „In der Zerrissenheit zwischen dem Recht auf Selbstverteidigung der Ukraine und der Frage der Waffenlieferungen dorthin werden wir Schuld auf uns laden.“ Es sei schwer auszuhalten, dass es keine allein richtige Entscheidung gebe. Deshalb müsse als Orientierung für politisches Handeln erkennbar bleiben, dass Gewalt keine Lösung sei.

Das Kirchenparlament kritisierte den Beschluss der Bundesregierung, der Bundeswehr zusätzlich 100 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen: „Eine Erhaltung der Verteidigungsfähigkeit akzeptieren wir dabei, eine massive Aufrüstung lehnen wir ab.“ Die Mehrausgaben dürften nicht zu Kürzungen bei Entwicklungshilfe und humanitärer Hilfe führen, weil dies Friedensbemühungen auch in anderen Konfliktlagen erschwere.

Zudem müsse wieder stärker um Frieden gerungen werden, unterstrich die Synode: „Frieden war für uns so selbstverständlich, dass wir uns zu wenig um ihn bemüht haben. Wir haben zu oft weggeschaut, wenn wir von Kriegen gehört haben, da sie mit unserem Leben so wenig Berührung hatten.“

Zur oldenburgischen Kirche zählen 116 Gemeinden zwischen der Nordseeinsel Wangerooge und den Dammer Bergen. Ihr gehören knapp 390.000 Mitglieder an.