Ökumenische Friedensdekade 2017 unter Motto "Streit!"

Bonn/Kassel (epd). Die Ökumenische Friedensdekade steht im kommenden Jahr unter dem Thema "Streit!". Vor dem Hintergrund der enormen finanziellen Zuwächse im bundesdeutschen Militärhaushalt gehe es darum, für einen Ausbau ziviler Maßnahmen in der Konfliktbearbeitung weiter zu "streiten", heißt es in einer am Freitagabend in Bonn veröffentlichten Pressemitteilung des Friedensverbandes. Gleichzeitig solle das Thema Meinungsfreiheit angesichts zunehmender rechtspopulistischer Tendenzen diskutiert werden mit dem Ziel, neue Wege zu einer demokratischen Streitkultur aufzuzeigen.

Mit dem Motto "Streit!" solle deutlich gemacht werden, dass Andersdenkende nicht stigmatisiert oder ausgegrenzt werden dürfen, erklärte der Vorsitzende der Ökumenischen Friedensdekade, Jan Gildemeister. "Wir wollen dazu ermutigen, im Protest immer auch für den demokratischen Umgang miteinander zu wahren." Menschen, die sich von der Gesellschaft und der Politik ausgeschlossen oder nicht wahrgenommen fühlten, müssten mitgenommen werden. "Streit und Konflikte gehören zur Demokratie dazu, sind sogar Voraussetzung dafür", betonte der Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF).

Die kirchliche Friedensdekade wird seit 1980 jeweils vom drittletzten Sonntag des Kirchenjahres an bis zum Buß- und Bettag ausgerichtet. Im kommenden Jahr werden vom 12. bis 22. November im Rahmen der Aktion wieder bundesweit Podien, Gottesdienste und Friedensgebete stattfinden. 2016 stand die Ökumenische Friedensdekade unter dem Motto "Kriegsspuren". Veranstalter sind die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und einer Reihe von Friedens- und Menschenrechtsorganisationen.