Ökonom Hickel fordert Export-Stopp für deutsche Rüstungsgüter

Bremen (epd). Der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel hat die Bundesregierung aufgefordert, Rüstungsexporte in Krisengebiete zu stoppen. Auch angesichts der durch Kriege ausgelösten Flüchtlingsbewegungen werde Deutschland damit zum "Täter in gigantischer Sicht", sagte Hickel am Dienstagabend bei einer Podiumsdiskussion in Bremen. Noch nie sei so deutlich gewesen, dass Deutschland Waffen unmittelbar in Regionen exportiere, in denen Kriege tobten.

Besonders nach der Verschärfung der Konflikte zwischen Saudi-Arabien und dem Iran Anfang des Jahres mehren sich die Forderungen nach einem Export-Stopp für deutsche Rüstungsgüter. Während die globalen Waffenverkäufe nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri weiter zurückgehen, stiegen die deutschen Rüstungsexporte gegen den Trend. Die Sipri-Angaben beziehen sich auf das Jahr 2014.