NRW-Friedensbewegung demonstriert gegen Nato-Manöver

Duisburg/Dortmund (epd). Friedensgruppen aus Nordrhein-Westfalen wollen am 21. März in Duisburg gegen das Nato-Militärmanöver "Defender 2020" demonstrieren. Der Protest richte sich vor allem gegen die Militärtransporte von Soldaten und Material durch NRW, teilte das Bündnis "Stoppt Defender 2020 NRW" am Donnerstag in Dortmund mit. Eine wichtige Rolle spiele dabei der Duisburger Hafen, wo Material von Binnenschiffen auf die Bahn oder die Straße umgeladen werden solle.

"Wir erleben gerade eine neue brisante Situation im Syrien-Konflikt, wo das Nato-Mitglied Türkei und die von Russland unterstützte syrische Regierung in Kämpfe verwickelt sind", erklärte Bündnissprecher Joachim Schramm. Gleichzeitig führe die Nato ihr Großmanöver an der russischen Grenze durch. "So etwas kann schnell eskalieren", warnte Schramm. "Wir brauchen Verständigung und keine Kriegsspiele." 

Auch die Linke NRW unterstützt den Aufruf zur Demonstration. "Diese Machtdemonstration gefährdet den Frieden", erklärte Landesparteisprecherin Inge Höger in Düsseldorf. Das Militär sei zudem "der größte Umweltzerstörer und Klimakiller".  

Mit dem Manöver "Defender 2020", an dem 19 Nato-Länder beteiligt sind, soll nach Angaben der Bundeswehr eingeübt werden, wie ein militärischer Großverband über den Atlantik und quer durch Europa an die Nato-Ostgrenze ins Baltikum und nach Polen verlegt werden kann. Darüber hinaus soll die Belastbarkeit der deutschen Infrastruktur getestet werden, das heißt, ob Straßen und Brücken den schweren Kampfpanzern auf Militärtiefladern standhalten. Deutschland werde dabei als mögliche Basis für Operationen, rückwärtiges Einsatzgebiet und Drehscheibe der Unterstützung dienen. Beteiligt sind den Angaben zufolge 37.000 Soldaten, davon alleine 29.000 US-Amerikaner. Das Manöver hat im Februar begonnen und dauert bis Mai.