Notlage in syrischem Flüchtlingscamp spitzt sich zu

Genf (epd). Die Notlage der 18.000 palästinensischen Flüchtlinge in dem umkämpften Lager Jarmuk in Syrien spitzt sich mit der Dauer der Kämpfe zu. Heftige Gefechte zwischen der Terrormiliz "Islamischer Staat" und den palästinensischen Verteidigern bedrohten das Leben vieler unschuldiger Zivilisten in dem Camp südlich von Damaskus, warnte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Donnerstag in Genf.

Sofortiger Zugang ist nötig

Das Rote Kreuz und andere humanitäre Organisationen müssten sofortigen Zugang zu den Menschen erhalten, um medizinische Hilfe zu leisten und Lebensmittel, Wasser und andere Güter zu liefern. Die Kämpfer müssten den Menschen gestatten, das Lager zu verlassen.

Das IKRK habe zuletzt im Oktober 2014 humanitäre Güter in das Lager bringen können. Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor vier Jahren sei Jarmuk wiederholt von Hilfslieferungen abgeschnitten gewesen, erklärte das IKRK weiter. Zudem sei das Lager immer wieder Ziel von Angriffen gewesen. 

Unter Kontrolle des IS

Der "Islamische Staat" hatte Mitte vergangene Woche das vor Jahrzehnten errichtete Camp angegriffen und große Teile unter seine Kontrolle gebracht. In Syrien kämpfen das Assad-Regime, Rebellengruppen und Terrormilizen um die Macht. Mehr als 220.000 Menschen starben. Mehr als zehn Millionen Männer, Frauen und Kinder sind innerhalb und außerhalb des Landes auf der Flucht.