Nato-Generalsekretär: Weg zum Frieden in Syrien führt über Genf
Essen (epd). Ein Ende des Syrien-Konflikts muss nach Ansicht von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg über die am Freitag begonnenen Friedensgespräche in Genf erreicht werden. "Das wird kein leichter oder schneller Ausweg, aber die Alternative - Fortsetzung des Krieges - ist unerträglich", sagte Stoltenberg den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). "Wir brauchen einen Waffenstillstand, den Übergang zu einer neuen Verfassung und Wahlen."
Das größte Hindernis besteht nach Einschätzung des UN-Generalsekretärs darin, dass sich viele Probleme überlagerten: "die Gräueltaten des 'Islamischen Staates', die Gewalt des Assad-Regimes, Hass und Misstrauen unter den zahlreichen kämpfenden Gruppierungen". Die Bekämpfung der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) bezeichnete Stoltenberg als "Kampf gegen Verbrecher, Terroristen und barbarische Gewalt". Der IS sei "kein normaler Feind, sondern eine brutale Terrororganisation, die alles attackiert, woran wir glauben".
Der Kampf gegen den IS sei aber "kein Feldzug des Westens gegen die muslimische Welt", betonte Stoltenberg. Er werde auch von Ländern wie dem Irak, Tunesien und Afghanistan unterstützt.
Durch ein mögliches direktes militärisches Eingreifen der Nato würde sich nach Ansicht Stoltenbergs nicht viel ändern. "Schon jetzt sind ja alle Verbündeten unter Führung der USA an der 'Koalition der Willigen' beteiligt", sagte er. Die USA hatten den Einsatz von Awacs-Aufklärungsflugzeugen der Nato gefordert. Dieser Wunsch werde geprüft, sagte der Nato-Generalsekretär.