Memorandum zur "Kultur des Friedens" in Landsberg verabschiedet
Landsberg am Lech (epd). Die Internationalen Ärztinnen und Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) Deutschland haben am Wochenende bei einem Kongress im oberbayerischen Landsberg am Lech ein Memorandum zur „Kultur des Friedens“ verabschiedet. Darin erklären die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner als ihr Ziel, „in einer Welt existenzieller Gefahren“ einen Gegenentwurf vorzustellen, der auf Friedfertigkeit und auf der Bereitschaft baue, Konflikte im Sinne der Charta der Vereinten Nationen zu lösen, teilte der Organisator des Kongresses, Rolf Bader (Kaufering) am Sonntag mit. „Die UN-Charta muss daher im Zentrum jeder Friedensbewegung stehen“, betonte Michael von der Schulenburg, ehemaliger stellvertretender Generalsekretär der Vereinten Nationen bei der Tagung, heißt es in der Mitteilung.
Man wolle die Initiative „Kultur des Friedens“ aufgreifen, die 1988 in Tübingen zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Künstlerinnen und Künstlern ins Leben gerufen worden sei. Zu ihnen hätten Tschingis Aitmatov, Robert Jungk, Mikis Theodorakis, Christa Wolf und andere gehört.
Die Mitglieder des IPPNW plädieren im Memorandum für das Prinzip der Gewaltfreiheit und der friedlichen Lösung von Konflikten zwischen Staaten, innergesellschaftlich und zwischen Menschen. „Wir wollen eine Kultur des Friedens fördern, geprägt von gegenseitiger Achtung und von Solidarität mit den Schwachen“. Tier- und Pflanzenwelt zu achten und die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten, sei gemeinsames Ziel.
Deutschland sollte im Rahmen der Vereinten Nationen zu einer Stärkung des Völkerrechts beitragen und sich für die Abrüstung aller Atomwaffen einsetzen, heißt es in dem Papier. In dem wird die Bundesregierung aufgefordert, den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen zu unterzeichnen und zu ratifizieren und dafür zu sorgen, dass in Deutschland lagernde US-Atomwaffen abgezogen werden.