Mehrere hundert Teilnehmer bei Interreligiöser Friedenswallfahrt

Kevelaer (epd). Mehrere hundert Menschen haben am Sonntag im niederrheinischen Kevelaer an der dritten Interreligiösen Friedenswallfahrt teilgenommen. Auf den Stufen der Basilika beteten am Nachmittag und am frühen Abend Christen, Juden und Muslime jeweils nach ihren eigenen Riten, erklärte ein Sprecher der Wallfahrtsleitung. Neben Gebeten wurden auch Friedenslieder angestimmt und kurze Ansprachen zum Thema Frieden gehalten. Eingeladen hatten die drei abrahamitischen Religionen. 

Die Teilnehmer setzten am Sonntag Zeichen "gegen immer mehr Waffen oder andere Gewalt, gegen Terror ob von links oder rechts oder gar im Namen von Religionen." Ein gemeinsamer Weg für den Frieden durch die Stadt führte zum Kapellenplatz und zur Gnadenkapelle. Bei der Internationalen Friedenswallfahrt war erstmals auch die Skulptur "Engel der Kulturen" dabei. 

Kritik an der diesjährigen Interreligiösen Friedenswallfahrt war von einer Gruppe von Katholiken um den Islamkritiker Pastor Paul Spätling gekommen, der im Jahr 2015 bei einer Pegida-Demonstration gesprochen hatte. Die Gruppe hatte das Gebetstreffen in einem Brief an den Bischof von Münster als "Verrat am katholischen Glauben" kritisiert. Das Bistum hatte diese Vorwürfe jedoch als unbegründet abgelehnt und sich hinter die Initiatoren der Wallfahrt gestellt. 

Die erste Internationale Friedenwallfahrt in Kevealer fand 2015 auf Initiative des inzwischen verstorbenen Menschenrechtlers Rupert Neudeck statt.