Mali: Mindestens 40 Menschen bei Angriffen von Islamisten getötet

Frankfurt a.M./Bamako (epd). In Mali haben islamistische Terrorgruppen Medienberichten zufolge mindestens 40 Menschen getötet. Ableger des „Islamischen Staats“ (IS) und von Al-Kaida hätten in den vergangenen Tagen vier Dörfer in der Region Gao im Osten des westafrikanischen Landes überfallen, berichtete der Sender RFI am späten Freitagabend. Vor wenigen Tagen hatte Frankreich angekündigt, seine Truppen aus Mali abzuziehen.

Kämpfer, die dem „Islamischen Staat in der Großsahara“ (ISGS) und dem rivalisierenden Al-Kaida-Ableger im Sahel (JNIM) angehören, griffen dem Bericht zufolge in der Gemeinde Tessit offenbar nacheinander vier Dörfer an. Tessit liegt im Dreiländereck von Mali, Burkina Faso und Niger in einer Region, in der mehrere islamistische Terrorgruppen und andere bewaffnete Milizen aktiv sind. Der nigrische Präsident Mohamed Bazoum hatte am Freitag die Befürchtung geäußert, dass terroristische Gruppen nach dem Abzug internationaler Truppen aus Mali in diesem Grenzgebiet erstarken könnten.

Frankreich hatte am Donnerstag erklärt, Soldaten der französischen Mission Barkhane sowie die von europäischen Partnerstaaten mitgetragene Operation Takuba würden Mali verlassen. Ein Abzugsdatum wurde zunächst nicht genannt. Hintergrund sind Spannungen zwischen europäischen Ländern und der malischen Militärregierung, die seit einem Putsch im Mai an der Macht ist. In dem westafrikanischen Land kommt es seit einem Putsch und einem Aufstand bewaffneter Gruppen, die 2012 Teile des Landes besetzt hatten, immer wieder zu Anschlägen islamistischer Gruppen. Zudem führen lokale Konflikte und transnationale Kriminalität zu Gewalt und Instabilität in der Region.