Lutherischer Weltbund in großer Sorge über Gewalt in Ost-Jerusalem

Genf (epd). Der Lutherische Weltbund (LWB) hat seine große Sorge über die Ausschreitungen zwischen Palästinensern und Israelis in Ost-Jerusalem zum Ausdruck gebracht. Der Dachverband forderte am Montag in Genf seine 148 Mitgliedskirchen dazu auf, ihre jeweiligen Regierungen zu mehr Anstrengungen hin zu einer friedlichen Lösung des Nahost-Konflikts zu drängen. Der LWB rief zudem zum Gebet und Einsatz für Versöhnung und Frieden in Jerusalem auf, für Christen, Juden und Muslime, für Palästinenser und Israelis.

Mit Blick auf die Auseinandersetzungen der vergangenen Tage habe das vom LWB verwaltete „Augusta Victoria Hospital“ auf dem Ölberg in Ost-Jerusalem seine Notfall-Kapazität ausgebaut, hieß es. Zusammen mit dem Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land, Sani Ibrahim Azar, rufe man alle Konfliktparteien dazu auf, den rechtlichen Status quo der heiligen Stätten in Jerusalem aufrechtzuerhalten und sich verantwortungsvoll und ruhig zu verhalten. Menschliches Leben dürfe nicht weiter gefährdet werden.

Das Auguste-Viktoria-Krankenhaus ist ein medizinisches Kompetenzzentrum in Ost-Jerusalem, das alle fünf Millionen Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen versorgt. Es bietet spezialisierte Behandlungen an, die in anderen Krankenhäusern in den palästinensischen Autonomiegebieten nicht verfügbar sind.

Der 1947 gegründete Lutherische Weltbund ist eine Gemeinschaft mit mehr als 77 Millionen Gläubigen in 99 Ländern. Der Weltdienst des LWB leistet humanitäre Unterstützung und Entwicklungshilfe.