Lutheraner und Muslime für globalen Waffenstillstand

Genf (epd). Der Lutherische Weltbund (LWB) und die Hilfsorganisation Islamic Relief Worldwide unterstützen den Appell von UN-Generalsekretär António Guterres vom März für einen globalen Waffenstillstand angesichts der Corona-Pandemie. Gewalt und bewaffnete Konflikte behinderten die Anstrengungen regionaler, nationaler und internationaler Organisationen, um Flüchtlinge, Vertriebene, Frauen, Kinder, Ältere und andere verwundbare Gruppen vor der Ausbreitung des Virus zu schützen, erklärte beide religiöse Organisationen am Montag in Genf. 

Krieg und Gewalt könnten niemals eine Antwort auf die gegenwärtigen globalen Herausforderungen sein, erklärten beide Organisationen. Viel wichtiger seien Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung, vor allem in dieser Zeit mit seiner beispiellosen Pandemie. Der Lutherische Weltbund (LWB) und Islamic Relief Worldwide riefen für eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten für die Länder Afghanistan, Jemen, Syrien, die Palästinenser-Gebiete, die Demokratische Republik Kongo, den Südsudan, die Zentralafrikanische Republik, Myanmar, Kamerun, Kolumbien und viele weitere Länder auf, die von bewaffneten Konflikten betroffen sind. 

An die Staatengemeinschaft gerichtet hieß es, man müsse die Anstrengungen für die humanitäre Versorgung von Hilfebedürftigen während der Corona-Krise verdoppeln. Alle Gläubigen sowie Menschen guten Willens weltweit müssten sich für all jene einsetzen, die von den Auswirkungen von Covid-19 am meisten betroffen seien. 

Der Lutherische Weltbund (LWB) vereint 148 Kirchen mit mehr als 75 Millionen Christen in 99 Ländern. Islamic Relief Worldwide ist ein Netzwerk mit 13 selbstständigen Islamic Relief-Partnerorganisationen in Europa, Afrika, Asien und den USA. Es wurde 1984 als Reaktion auf die damalige Hungersnot am Horn von Afrika gegründet. Der Hauptsitz von Islamic Relief Deutschland ist in Köln.