Landminen bleiben tödliche Gefahr

Auch 25 Jahre nach der Verabschiedung des Landminen-Verbotsvertrages sind noch Dutzende Länder mit Minen kontaminiert. Am Welttag zur Aufklärung über Minengefahr weisen Hilfsorganisationen auf anhaltend viele Opfer hin.

München, Genf (epd). Minen und nicht explodierte Kampfmittel bedrohen laut Rotem Kreuz in der Ukraine und im Norden Äthiopiens besonders viele Menschen. Weite Teile von Stadtvierteln und landwirtschaftliche Flächen seien verseucht, erklärte Erik Tollefsen vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Montag in Genf anlässlich des Welttags zur Aufklärung über Minengefahr an diesem Dienstag.

Alltägliche Aktivitäten wie das Anlegen eines Gartens oder sogar ein Spaziergang könnten zu einem tödlichen Risiko werden, sagte Tollefsen, der Leiter der Abteilung für Waffenkontamination beim IKRK. Kinder seien durch die von den explodierenden Waffen verursachten Schäden besonders gefährdet.

Die Hilfsorganisation Handicap International forderte die Internationale Staatengemeinschaft auf, dem Einsatz dieser Waffen ein Ende zu setzen und die Minenräumung zu beschleunigen. Für die Minenräumungs-Teams werde die Arbeit zudem immer komplexer, da sich die Eigenschaften der Minen veränderten und die Räumung gefährlicher werde. „Außerdem liegen die Minen häufig mitten in Wohngebieten“, erklärte Minenräumungs-Expertin Perrine Benoist. „Sie liegen oftmals in den Trümmern zerstörter Häuser.“

Auch 25 Jahre nach der Verabschiedung des Vertrages für ein Verbot von Landminen sind laut Handicap International weltweit noch mehr als 60 Länder mit Minen kontaminiert. Millionen Menschen müssten meist Jahrzehnte lang mit der Bedrohung durch Minen und Blindgänger leben. Laut Landminen-Monitor 2022 wurden im Zeitraum 2021 bis August 2022 2.182 Menschen durch Minen getötet und 3.355 verletzt. Mehr als 75 Prozent der registrierten Opfer waren Zivilisten.