Künstler plant "Tempel der Entwaffnung" aus Spielzeugwaffen

Nürnberg (epd). Um einen "Tempel der Entwaffnung" zu bauen, sammelt das Papiertheater in Nürnberg Spielzeugwaffen von Kindern aus der ganzen Welt. Was hinter der von ihm initiierten Sammelaktion von Plastikwaffen steckt, hat Papiertheater-Leiter Johannes Volkmann am Mittwoch vorgestellt. Ziel solle sein, auch in vielen anderen Ländern Spielzeugwaffen zu Säulen zu schmelzen. Aus diesen Säulen wolle er einen Tempel bauen, der für internationale Abrüstung stehen soll, sagte Volkmann. 

In Zusammenarbeit mit dem Spielzeugmuseum in Nürnberg sammelt das Papiertheater bereits seit einigen Tagen Plastikwaffen von Kindern, um daraus die vier Meter hohe Skulptur zu erstellen. Gesammelt werde auf der ganzen Welt, berichtete Volkmann. Es seien bereits um die 300 Plastikwaffen eingereicht worden, unter anderem aus Malaysia, Spanien und Frankreich. 

Am 18. Oktober sollen alle Waffen versehen mit einem Anhänger mit Name und Herkunftsland des ursprünglichen Besitzers an einem Gerüst aufgehängt und dann zur Skulptur verschmolzen werden. Das Gerüst für die Säule werde er nach eigenem Bauplan erstellen, sagte Volkmann. Nach dem gleichen Plan sollen solche Gerüste auch in anderen Städten auf der Welt entstehen und dann zum Tempel zusammengefügt werden. Als einen möglichen Termin dafür sehe er das Jahr 2025, in dem Nürnberg zur Europäischen Kulturhauptstadt werden möchte. Derzeit sei er bereits in Kontakt mit Palästina. Dort soll auch eine Skulptur entstehen, sagte Volkmann.