Kühnbaum-Schmidt verbindet Ramadan-Grüße mit Hoffnung auf Frieden
Hamburg (epd). Die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, hat in ihren Grüßen an Muslime anlässlich des Ramadan-Beginns ihren Wunsch nach Frieden betont. In diesem Jahr seien ihre Gedanken und Gebete in besonderer Weise bei den vielen leidenden Menschen in Israel und Palästina, schrieb sie in einem Brief, dem sie Psalm 119, 105 voranstellte, wie die Nordkirche am Freitag mitteilte: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“ Der Fastenmonat Ramadan beginnt am Sonntag (10. März).
Sie könne ihre Sehnsucht nach Frieden kaum in Worte fassen, schrieb Kühnbaum-Schmidt an die leitenden Persönlichkeiten und alle Gläubigen in den muslimischen Gemeinschaften. Mit Blick auf Israel und Palästina erklärte sie: „Zu meinem tiefen Entsetzen ist die jahrzehntelange Spirale der Gewalt dort auf eine Art und Weise eskaliert, wie ich sie mir in meinen schlimmsten Befürchtungen nicht vorzustellen vermochte.“ Sie wünsche, „dass der Ramadan für alle Beteiligten eine Zäsur bedeutet, die ins Nachdenken führt und darin mündet, die entführten Geiseln freizulassen, Zivilisten zu verschonen und weiteres Leid zu verhindern.“
Das Psalmwort erinnere daran, „dass wir unsere menschlichen Wünsche und Vorstellungen nicht mit den Wegen verwechseln dürfen, auf die der Gott Abrahams uns ruft.“ Das gelte besonders beim Thema Krieg und Frieden. „Wenn Gottes Wort unseres 'Fußes Leuchte' und 'Licht' auf unserem Weg wird, müssen Menschlichkeit, Barmherzigkeit, Frieden, Versöhnung und Verständnis füreinander unsere Ziele sein.“
Neben Ramadan erwähnte die Landesbischöfin den Osterfestkreis. „Mögen der Trost und die Verheißung, die diese für unseren jeweiligen Glauben so wichtigen Zeiten für uns bereithalten, dabei helfen, den Auswirkungen des Krieges in Israel und Palästina auch hier in Deutschland bewusst zu begegnen.“ Dabei denke sie vor allem daran, wachsendem Antisemitismus und der Zunahme von antimuslimischem Rassismus klar entgegenzutreten. Die theologischen Unterschiede zwischen den Religionen könnten eine Chance sein, voneinander zu lernen und einander mit den jeweiligen Glaubenserfahrungen zu bereichern. Sie hoffe, dass Ramadan und Osterfestkreis die Blicke dafür schärfen, noch intensiver auf Gottes Wort zu hören.
Der islamische Fastenmonat Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Jahr. Nach muslimischem Glauben hat Gott in diesem Monat den Koran durch den Erzengel Gabriel dem Propheten Mohammad offenbart. Muslime fasten und beten in dieser Zeit, um ihren Glauben zu stärken und sich auf Gott auszurichten.