Kriegerdenkmal in Friedensmahnmal umgewandelt

Sehnde/Reg. Hannover (epd). Zum Volkstrauertag am Sonntag hat die evangelische Kirchengemeinde "Zum Heiligen Kreuz" in Sehnde bei Hannover zusammen mit der Kommune ein Kriegerdenkmal in ein Friedensmahnmal umgewandelt. Eine neue Tafel vor dem Denkmal warnt nun vor einer Verharmlosung des Krieges. Der 1923 eingeweihte Gedenkstein steht neben der Kirche, zuvor war er lange an einer Bundesstraße zu finden. Er sollte an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Sehnde erinnern. 

Wegen seiner Inschrift wurde das Denkmal jedoch seit längerer Zeit kritisiert. Dort heißt es: "Wer als Held sein Blut der Freiheit Gut, seinem Volk und seinem Land gab, der schläft wohl in seinem Grab." Die Botschaft klammere Trauer, Vertreibung, Seuchen und Elend als Folgen des Krieges aus und verherrliche den Heldentod, erklärte im Namen des Kirchenvorstands Pastor Uwe Büttner. 

Auf der neuen Tafel steht nun, das Denkmal sei Ausdruck des damals vorherrschenden Zeitgeistes. Indem der Sinnspruch das Sterben auf dem Schlachtfeld verherrliche, verharmlose er die Brutalität und rechtfertige Krieg als Lösung zwischenstaatlicher Konflikte. 

Aus christlicher Sicht müsse ein Kriegdenkmal aber dazu mahnen, Kriege zu verhindern, heißt es weiter auf der Tafel, ergänzt durch den biblischen Satz: "Zum Frieden hat euch Gott berufen." Am Volkstrauertag, wenn regelmäßig Kränze niedergelegt werden, solle der Text Menschen ins Gedächtnis rufen, dass dieser Tag ein Mahntag für Frieden sei, sagte Büttner.