Kirchlicher Friedensbeauftragter kritisiert Pläne für Veteranentag

Bremen (epd). Der Friedensbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Jasper von Legat, hat die Pläne für einen Veteranentag in Deutschland kritisiert. „Das hat einen Beigeschmack von Militarisierung einer Gesellschaft, die laut dem Bundesverteidigungsminister jetzt 'kriegstüchtig' werden soll“, erklärte der Theologe am Mittwoch und ergänzte: „Ein Veteranentag nur für das Militär ist mir viel zu wenig.“

Unter den Ampel-Fraktionen und der Union im Bundestag zeichnet sich eine große Mehrheit für einen Gedenktag ab für ehemalige Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. In der Diskussion ist der 12. November, das Gründungsdatum der Bundeswehr im Jahr 1955.

Wichtiger sei die Unterstützung jener Soldatinnen und Soldaten, die verletzt an Leib und Seele vom Auslandseinsatz zurückgekehrt seien, mahnte von Legat. „Da mangelt es an allem, an Fürsorge und Therapie für jene, die unter Posttraumatischen Belastungsstörungen leiden.“ Die Versorgungsleistungen sowie die psychologische und medizinische Begleitung einer Wiedereingliederung in das normale Leben seien vollkommen unzureichend. „Darüber wurde zwar schon viel diskutiert, aber einer Lösung sind wir noch keinen Schritt nähergekommen.“

„Ein Veteranentag mit einem bisschen Aufmarsch und Blasmusik ist mir da viel zu wenig“, bekräftigte der kirchliche Friedensbeauftragte. Außerdem sei die Frage, wer alles ein Veteran sei. Von Legat verwies in diesem Zusammenhang auch auf Ärztinnen und Sanitätern in der Bundeswehr, auf ehemalige Zivildienstleistende sowie auf Ehrenamtliche des Technischen Hilfswerkes und der Feuerwehren: „Wir brauchen auch Wertschätzung für jene, die durch ihren friedlichen Dienst dazu beitragen, diese Gesellschaft zusammenzuhalten.“