Kirchensynode für respektvolle friedensethische Diskussion

Naumburg (epd). Die Synode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat sich in der Debatte um Waffenlieferungen an die Ukraine hinter ihren Bischof Friedrich Kramer gestellt. Zum Abschluss ihrer viertägigen Beratungen verabschiedete das Kirchenparlament am Samstag in Naumburg eine Erklärung, in der zu „respektvollen friedensethischen Diskussionen“ aufgefordert wird.

Kramer, der auch Friedensbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland ist, hatte in einer persönlichen Erklärung zum Auftakt der Synodentagung am Mittwoch für diesen Kurs geworben. Dabei sprach er sich dafür aus, etwa die Frage von Waffenlieferungen an die Ukraine zu einer jeweils legitimen Gewissensentscheidung eines jedes Einzelnen zu machen.

Kramer sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Samstag, ihm gehe es darum, dass der Respekt für die Haltung des Anderen in den Debatten erhalten bleibe. Er selbst sei weiter gegen die Entsendung von Kriegsgerät aus Deutschland in die Ukraine. Er verstehe aber auch die Motive der anderen Seite.

Zugleich mahnten die Synodalen einen weiterhin respektvollen Umgang gerade auch mit der russisch-orthodoxen Kirche an. Die Unterstützung und Aussagen des Moskauer Patriarchen Kyrill I. zum Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verurteilte das Kirchenparlament jedoch scharf. Die Landessynode der EKM besteht derzeit aus 80 Mitgliedern.