Kirchenpräsident Jung: Klar Position gegen Antisemitismus beziehen

Darmstadt (epd). Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus dazu aufgerufen, klar Position gegen Antisemitismus zu beziehen. Es sei erschreckend, wie verbreitet antisemitisches Gedankengut bis in die Mitte der Gesellschaft hinein sei, sagte Jung in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Website "ekhn.de". Gezielte Falschmeldungen in sozialen Medien trügen viel dazu bei. "Es darf nie wieder sein, dass Menschen anderen Glaubens oder anderer Herkunft verfolgt oder misshandelt werden", sagte Jung.

Gefährlich sei es, aus Vorurteilen und Einzelfällen auf eine ganze Gruppe von Menschen zu schließen, führte der Kirchenpräsident aus. "Kleine Sticheleien am Rand können zu einem breit angelegten Rassismus gegen bestimmte Gruppen führen." Gerade im Wahljahr in Deutschland sei hier höchste Wachsamkeit gefordert. Sehr problematisch sei zurzeit eine pauschale Verdächtigung von Muslimen. Jung forderte Christen zu einem stärkeren Dialog mit Juden und Angehörigen anderer Religionen auf. Begegnungen wirkten Vorurteilen und möglicher Ausgrenzung entgegen.