Keine Einigung bei UN-Konferenz über Verbot von Killerrobotern

Genf (epd). Internationale Verhandlungen über ein Verbot autonomer Kriegsgeräte sind derzeit nicht in Sicht. Auf einer am Freitag in Genf beendeten UN-Konferenz mit Regierungsvertretern standen sich Befürworter und Gegner eines Verbotes sogenannter Killerroboter gegenüber, ohne eine Einigung zu erzielen. 

Auf der Veranstaltung, die am Montag begonnen hatte, diskutierten die Regierungsvertreter auch über eine politische Erklärung, wie der Vorsitzende Ljupco Gjorgjinski bestätigte. Eine Erklärung könnte auf Gefahren durch Killerroboter hinweisen, mit ihr könnten die Maschinen aber nicht völkerrechtlich verbindlich verboten werden. Deutschland und Frankreich streben eine derartige Deklaration an, über die auf einer Folgekonferenz im August beraten werden soll.

Von einem klaren Verbot von Killerrobotern wollen vor allem Russland und die USA nichts wissen. Mehr als zwei Dutzend Staaten verlangen dagegen Verhandlungen über eine Ächtung der Systeme, darunter Österreich. Unterstützt werden sie von Rüstungsgegnern wie der Internationalen Kampagne zum Stopp von Killerrobotern.

Die Kirchen sollen sich nach Überzeugung des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, ebenso für ein Verbot von Killerrobotern starkmachen. Die technologischen Entwicklungen im digitalen Zeitalter machten autonome Waffensysteme und "Tötungsentscheidungen" mit Hilfe künstlicher Intelligenz möglich. 

Killerroboter sollen selbstständig Gegner töten, ohne dass Menschen eingreifen. Mobile Systeme setzen sich selbst in Marsch oder werden in Marsch gesetzt. Dieser Marschbefehl stammt im Extremfall von anderen Robotern. Stationäre Systeme werden fest verankert, zum Beispiel auf Kriegsschiffen.