Kardinal Marx zieht Trennlinie zwischen Christen und AfD

Nürnberg/München (epd). Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sieht politische Grenzen zwischen der Partei AfD und Christen: "Grundsätzlich müssen wir jede Auseinandersetzung führen", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz den "Nürnberger Nachrichten" in einem Interview für ihre Montagsausgabe. "Es gibt eine gewisse Bandbreite des politischen Engagements, aber da gibt es auch eine rote Linie". Wo grob vereinfacht werde, "wo Parolen zur Feindschaft beitragen - da kann ein Christ eigentlich nicht dabei sein", stellte Marx in dem Interview fest, dass die Zeitung zuvor verbreitete. 

Dies sei der Fall bei den Themen Ausländerfeindlichkeit, Verunglimpfung anderer Religionsgemeinschaften, einer Überhöhung der eigenen Nation, bei Rassismus, Antisemitismus, bei Gleichgültigkeit gegenüber der Armut in der Welt, "aber auch bei der Art und Weise, wie wir miteinander reden"

Mit Blick auf die Bundestagswahl rief Marx zu einem fairen Wahlkampf auf. "Wir sagen: Verbal bitte mal abrüsten!" Man dürfe nicht den Stil von Scharfmachern und Fundamentalisten übernehmen, mahnte der Kardinal. Er warnte in Anspielung auf den designierten US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump davor, per Kurznachrichten auf Twitter große Politik zu machen. "Da setze ich doch große Fragezeichen."