Humanistischer Verband fordert eigene Seelsorger in Bundeswehr

Hannover/Aurich (epd). Der Humanistische Verband Niedersachsen fordert eine eigene humanistische Beratung und Seelsorge unter anderem bei Polizei und Bundeswehr. "Die Monopolstellung der Religionsgemeinschaften im Tätigkeitsfeld der Seelsorge in Krankenhäusern, der Justiz, bei der Polizei, im Rettungswesen und in der Bundeswehr halten wir für nicht hinnehmbar", erklärte der Verband am Mittwoch in Hannover. Eine entsprechende Erklärung war bei einer Bildungstagung des Verbandes Mitte Juni in Aurich erarbeitet worden.

Die Teilnehmer beziehen sich darin unter anderem auf eine Entscheidung von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), Verträge mit jüdischen und muslimischen Gemeinschaften über jeweils eigene Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie die Beteiligung am lebenskundlichen Unterricht abzuschließen. Deswegen sei der Bundesverband der Humanisten nun in der Verantwortung, sich für die Einführung humanistischer Berater und Seelsorger einzusetzen: "Es ist wichtig, diese historische Chance zur Gleichstellung nichtreligiöser Menschen zu nutzen." Bei der Bundeswehr sei ein großer Teil der Soldaten ohne Konfession, hieß es.

Der Humanistische Verband setzt sich nach eigenen Angaben für die Interessen konfessionsloser Menschen ein. Er bietet unter anderem nicht-religiöse Jugendfeiern, Hochzeiten und Trauerfeiern an. In Niedersachsen hat der Verband rund 7.500 Mitglieder.