Hamburg: Kritik an Bundeswehr-Werbung im Kaifu-Bad
Hamburg (epd). Die Hamburger Linksfraktion hat die Bundeswehr-Werbung für einen „Karrieresprung“ im Kaifu-Bad als „kindeswohlgefährdende Werbung“ kritisiert und die Entfernung des Banners gefordert. Militärdienst-Werbung in einem Bad, das besonders von Kindern und Jugendlichen besucht werde, sei ein schwerer Verstoß gegen Kinderrechte, wie die Linksfraktion am Montag mitteilte. Sie widerspreche UN-Entwicklungszielen, zu denen auch die Förderung von Frieden und der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor dem Einfluss von Gewalt gehören. Bäderland wies die Kritik zurück: „Die Werbung ist nicht kriegsverherrlichend oder tendenziös“, sagte Bäderland-Sprecher Michael Dietel dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es habe nur vereinzelt Kritik von Gästen gegeben. Das Banner werde wie geplant für vier Wochen bis zum 8. August im Kaifu hängen.
Um derartige Bundeswehr-Werbung künftig zu verhindern, wolle die Linksfraktion in der Bürgerschaft eine „explizite Zivilklausel“ für öffentliche Unternehmen beantragen, hieß es. „Die UN-Kinderrechtskonvention untersagt es, dass Minderjährige zum Dienst an der Waffe herangezogen werden“, sagte David Stoop, friedenspolitischer Sprecher der Fraktion. Dagegen betonte der Bäderland-Sprecher, dass die Bundeswehr ein staatlicher Arbeitgeber mit vielen, auch zivilen Ausbildungsberufen sei. Dietel: „Abgesehen davon erfüllt die Bundeswehr wichtige Aufgaben für unsere Gesellschaft.“ Bei der Vermietung der Werbefläche gehe es neben Bildungs- und Sportangeboten auch um gesellschaftliche Zwecke. „Für Tabak oder Alkohol machen wir grundsätzlich keine Werbung“, betonte der Bäderland-Sprecher.