Guterres dringt auf Waffenruhe im Gaza-Streifen

Frankfurt a.M., New York (epd). Nach dem tödlichen Vorfall bei der Verteilung von Hilfsgütern im Gaza-Streifen hat UN-Generalsekretär António Guterres nachdrücklich seine Forderung nach einer Waffenruhe bekräftigt. Er verurteile den Zwischenfall vom Donnerstag, bei dem zahlreiche Menschen getötet oder verletzt worden seien, während sie lebensrettende Hilfe gesucht hätten, schrieb Guterres am Freitag im Online-Portal X, vormals Twitter.

Bei der versuchten Verteilung von Hilfsgütern waren am Donnerstag zu einem tödlichen Zwischenfall gekommen. Die Hamas sprach von mehr als 100 Toten und Hunderten Verletzten. Sie warf Israel vor, die wartenden Menschen angegriffen zu haben. Israel hat die Vorwürfe zurückgewiesen und machte vor allem tödliches Gedränge verantwortlich. Von internationaler Seite mehren sich die Rufe nach einer unabhängigen Untersuchung.

Die verzweifelte Bevölkerung im Gaza-Streifen brauche dringend Hilfe, betonte Guterres. Dazu zählten auch die Menschen im Norden des palästinensischen Gebiets, zu denen die Vereinten Nationen seit mehr als einer Woche nicht mehr mit Hilfslieferungen hätten vordringen können.#

Er sei entsetzt über die hohen Todeszahlen des Gaza-Konflikts, erklärte der UN-Generalsekretär weiter mit Blick auf die von den Hamas-kontrollierten Gesundheitsbehörden genannten mehr als 30.000 Tote und mehr als 70.000 Verletzte seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober. Guterres bekräftige seine Forderung nach einer sofortigen humanitären Waffenruhe ebenso wie nach der bedingungslosen Freilassung der in den Gaza-Streifen verschleppten israelischen Geiseln.