Gottes Traum für eine friedliche Welt

Christen sollen und müssen sich nach Ansicht des evangelischen Münchner Regionalbischofs Thomas Prieto Peral für den Frieden einsetzen.

Zwar werde man angesichts der Krisen und Kriege weltweit "naiv genannt", wenn man vom Frieden träume, so der Münchner Regionalbischofs Thomas Prieto Peral im Eröffnungsgottesdienst zur Herbsttagung der bayerischen Landessynode in der Amberger Paulanerkirche. "Wäre es nicht auch unsere Aufgabe als Christen, die Welt auf den Frieden vorzubereiten?"

Nicht einmal mehr in der Kirche finde man Resonanz, wenn man sich traue, Gottes Traum für eine friedliche Welt zu träumen, sagt Prieto Peral: "Kriegstüchtig sollen wir werden. Uns vorbereiten auf einen möglichen Krieg." Die traumlose Logik dahinter sei, dass "das Böse" nur auf der anderen Seite, das "Gute und Gerechte" nur auf der eigenen Seite sei. Natürlich führe Russland einen Krieg in der Ukraine, die Bevölkerung dort lasse sich ohne Raketen nicht schützen: "Aber Verhandlungen bieten wir keine mehr an. Ist das wirklich klug?"

Prieto Peral blickt in seiner Predigt auch indirekt auf den Krieg im Nahen Osten. Er berichtet von Menschen, die sich im "Parents Circle - Families Forum (PCFF)", einer Betroffenenorganisation, organisieren - Eltern, die in dem seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt ihre Kinder verloren haben. Dass es nun Kritik aus der jüdischen Community gab, dass PCFF den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis 2025 erhalten hat, verstehe er nicht: "Was sonst könnte die Spur zum Frieden legen, als das Mitgefühl für die Trauer der anderen?"