Geldmangel gefährdet UN-Hilfe in Zentralafrika

Genf (epd). Geldmangel gefährdet nach Angaben der Vereinten Nationen die humanitäre Hilfe für Zehntausende notleidende Menschen in der Zentralafrikanischen Republik. Der humanitäre Luftdienst der UN stehe kurz vor Zahlungsunfähigkeit und könne keine Helfer und Güter mehr in entlegene Gebiete des Konfliktlandes fliegen, warnte das Welternährungsprogramm (WFP) am Dienstag in Genf.

Die mögliche Einstellung des Flugbetriebs im Januar sei eine Tragödie, erklärte der WFP-Direktor in der Zentralafrikanischen Republik, Giancarlo Cirri. Der Luftdienst, der Flugzeuge und Hubschrauber betreibt, brauche kurzfristig mehr als 2,6 Millionen Euro.

Der Luftdienst hängt komplett von Geber- und Spendengeldern ab, der Dienst transportiert für UN-Hilfsorganisationen Personal sowie leichte Güter und evakuiert Kranke und Verletzte. Die Gewalt hat viele Wege und Straßen in der Zentralafrikanischen Republik unpassierbar gemacht, deshalb kommt dem Luftdienst eine Schlüsselrolle bei humanitären Transporten zu.

Laut WFP sind 2,9 Millionen Menschen oder rund die Hälfte der Bevölkerung der Zentralafrikanischen Republik von humanitärer Hilfe abhängig. Das Land versank nach dem Sturz von Präsident François Bozizé im März 2013 in einem blutigen Konflikt, der vor allem von muslimischen und christlichen Milizen ausgetragen wird. Trotz mehrerer Friedensabkommen und internationaler Truppen kommt das Land nicht zur Ruhe. Hunderttausende Menschen sind ins Ausland geflohen.