Friedenspreis-Initiative gegen Minderjährige bei der Bundeswehr

Aachen (epd). Die Aachener Friedenspreis-Initiative kritisiert die steigende Zahl minderjähriger Soldaten bei der Bundeswehr und fordert einen Aufnahmestopp für Bewerber unter 18 Jahren. Die Bundeswehr könne nicht mit anderen Arbeitgebern gleichgesetzt werden, denn dort gehe es um Kriegseinsätze, erklärte Sprecherin Lea Heuser am Donnerstag in Aachen. 

Mit der Ausbildung Minderjähriger an Waffen werde zudem das Eintreten Deutschlands für die weltweite Ächtung von Kindersoldaten unglaubwürdig, betonte Heuser. "Wir fordern die Verteidigungsministerin und die neue Bundesregierung auf, diese Verpflichtung endlich einzuhalten und Minderjährige nicht in die Bundeswehr aufzunehmen."

Am Dienstag war bekannt geworden, dass im vergangenen Jahr 2.128 Soldaten bei Dienstantritt noch nicht volljährig waren, so viele wie nie zuvor. Das geht aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor. Seit Aussetzen der Wehrpflicht ist diese Zahl laut Bundesregierung kontinuierlich gestiegen: Im Jahr 2011 waren 689 Soldaten jünger als 18 Jahre, 2016 gab es in den Reihen der Bundeswehr 1.907 Minderjährige.