Friedenspfarrer für Beseitigung von Kriegsdenkmälern in Kirchen

Speyer (epd). Der pfälzische Friedenspfarrer Detlev Besier hat sich dafür ausgesprochen, Kriegsdenkmäler in Kirchen möglichst zu beseitigen. Es sei unsäglich, dass solche Denkmäler in Kirchen Platz gefunden hätten, sagte Besier anlässlich des Volkstrauertags (18. November) am Donnerstag in Speyer. Problematisch sei vor allem, dass auf solchen Denkmälern oft nicht der zivilen Opfer von Kriegen gedacht werde.

Auch wenn es vor Ort auf Widerstände stoße, plädierte der Leiter der landeskirchlichen Arbeitsstelle Frieden und Umwelt dafür, solche Denkmäler etwa bei Renovierungen von Kirchen zu entfernen. Es müsse heute andere Formen des Gedenkens geben, beispielsweise unter Einbeziehung von Jugendlichen. Dabei müsse das langfristige Ziel deutlich werden, sich vom Militär zu verabschieden.

Besier kritisierte auch, dass am Volkstrauertag häufig noch das Lied "Ich hatt einen Kameraden" gesungen werde. Der Text sei nicht mit dem christlichen Menschenbild vereinbar, das Lied habe vor allem in einem Gottesdienst nichts verloren. Menschen könnten im normalen Leben bessere Freundschaften als im Schützengraben finden.

Allerdings betont der Pfarrer die Bedeutung von Gedenkveranstaltungen. Gottesdienste am Volkstrauertag müssten so enden, dass Zeit sei, zum Denkmal zu gehen. Pfarrerinnen und Pfarrer sollten vorneweg gehen. Sie hätten die Aufgabe, an die christliche Botschaft von der Feindesliebe sowie das biblische Gebot "Du sollst nicht töten" zu erinnern und gegen diejenigen die Stimme zu erheben, die rechte Parolen wieder salonfähig machten.