Friedenspfarrer begrüßt Pakt über Atomwaffenverbot

Speyer (epd). Der Friedensbeauftragte der pfälzischen Landeskirche, Pfarrer Detlev Besier, hat das Inkrafttreten des Vertrags der Vereinten Nationen über das Verbot von Atomwaffen gewürdigt. "Es ist ein sehr wichtiges Zeichen, wenn sich in einer Zeit der wachsenden Militarisierung 50 Staaten verabreden, einen Verbotsvertrag für atomare Waffen zu unterzeichnen", sagte Besier am Freitag in Speyer. Diese Staaten stünden dafür, dass Sicherheit nicht mit Waffen oder gar Atomwaffen gewährleistet werden könne. 

"Heute feiern wir mit", sagte Besier, der Leiter der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Landeskirche in Speyer ist. Dennoch bleibe ein langer Weg bis zur atomwaffenfreien Welt. Die neun Atommächte und auch Deutschland hätten den Vertrag weder beschlossen noch unterzeichnet und hielten an der Nato-Strategie der nuklearen Teilhabe fest, sagte Besier, der auch Vorsitzender der Friedensinitiative Westpfalz in Kaiserslautern ist. Dadurch lagerten im Fliegerhorst Büchel weiter US-Atomwaffen, die von der Bundeswehr abgeworfen werden können. Am 3. Juli sei der nächste kirchliche Aktionstag gegen Atomwaffen in Büchel, an dem sich auch Friedensgruppen der Landeskirche beteiligen.

Der Atomwaffenverbots-Vertrag wurde 2017 in der UN-Generalversammlung angenommen. Bislang wurde er von rund 50 Staaten ratifiziert. Der Pakt ächtet den Einsatz von Nuklearwaffen ebenso wie deren Entwicklung, Herstellung, Besitz, Weitergabe, Lagerung und Stationierung. Außerdem ist die Androhung eines Einsatzes verboten.