Friedensinstitut BICC: Thema Flucht war 2015/16 Schwerpunkt

Bonn (epd). Das Bonner Friedens- und Konfliktforschungsinstituts BICC hat sich im vergangenen Jahr schwerpunktmäßig mit dem Thema Flucht befasst. Im Fokus standen Themen wie Fluchtursachen sowie Integration und Rückwanderung von Flüchtlingen, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht 2015/16 des Internationalen Konversionszentrums Bonn (BICC) hervorgeht. Weitere Top-Themen waren die Forschung und Beratung zur Kleinwaffenkontrolle sowie die Untersuchung von Gewaltakteuren und deren soziale Einbindung. 

In seinem Themencluster "Rüstung und Rüstungskontrolle" legte das BICC weiterhin einen starken Fokus auf die Kontrolle von Kleinwaffen in der Sahelregion, im Maghreb und in Westafrika, wie es hieß. In diesen Regionen, die durch Bürgerkriege und Gewalt geprägt sind, führten Mitarbeiter des BICC, gefördert vom Auswärtigen Amt, nicht nur Workshops und Trainings zur Kleinwaffenkontrolle vor Ort durch, sondern leisteten auch direkte Beratung für nationale Regierungen sowie regionale Organisationen. 

Ein weiterer Schwerpunkt war die Untersuchung von Gewaltakteuren, etwa in der Ukraine oder in Afghanistan. Der Wissenschaftliche Direktor des BICC, Conrad Schetter, sagte, Ziel sei es, "einerseits die Mobilisierung von Milizen besser zu verstehen und andererseits zu analysieren, wie Gewaltakteure wieder in Nachkriegsgesellschaften integriert werden können".

Insgesamt weitete das Institut laut Bericht sein friedens- und konfliktwissenschaftliches Engagement im vergangenen Jahr auch international deutlich aus. So forschten und berieten BICC-Mitarbeiter im Berichtszeitraum zum Beispiel in Äthiopien, Afghanistan, im Kongo, Irak, Iran, Jordanien, Kenia, Kirgistan, Mali, Marokko, Myanmar, Nigeria, Somalia, Sudan, Südsudan, Tadschikistan, Thailand, Tschad und der Ukraine. 

Das BICC ist eines der führenden Friedens- und Konfliktforschungsinstitute Deutschlands. Es wurde vor 20 Jahren auf Initiative des damaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan und des früheren NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau (SPD) mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen gegründet.