Friedensinitiative wirbt für nachhaltige Friedenspolitik
Karlsruhe (epd). Die bundesweite Friedensinitiative „Sicherheit neu denken“ wirbt für eine langfristige Friedenspolitik. Nötig sei ein Paradigmenwechsel der deutschen und europäischen Politik in Richtung nachhaltiger Friedensgestaltung, sagten Vertreter der Initiative am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz. Dazu stellten sie ihr neuestes Impulspapier vor mit dem Titel „Sicherheits-Strategien neu denken: Gewalt stoppen und überwinden“.
Darin gehe es um langfristige Strategien, mit denen Gewalt gestoppt werden könne, sagte Ralf Becker, Sprecher und Koordinator der Initiative (Karlsruhe). Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine wie auch der Angriff der Hamas auf Israel seien durch nichts zu rechtfertigen, betonte der Friedensethiker. Deutschland sollte sich für die Einrichtung einer „Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit im Nahen Osten“ einsetzen.
„Die mit den Traumata der Shoah und der Nakba verbundene Spirale der Gewalt lässt sich nur durch ein klares Votum zur Gewaltfreiheit von außen stoppen“, sagte Becker. Die verbrecherischen Gewalttaten in der Region könnten nur gemeinsam von Israel und arabischen Staaten bekämpft werden. Ziel der Verhandlungen müsse ein gleichberechtigtes Zusammenleben der israelischen und der palästinensischen Bevölkerung sein.
Zudem gehe es darum, sich auf die Klimakrise zu fokussieren. „Wie durch direkte Gewalt ist unsere Sicherheit weltweit insbesondere durch die Klimakrise gefährdet“, sagte der Friedensethiker. Von den Folgen des Klimawandels seien rund 3,6 Milliarden Menschen betroffen.
Die Initiative „Sicherheit neu denken“ wird von 150 Organisationen unterstützt. Dazu gehören etwa die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Pax Christi, die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) und Fachstellen zahlreicher Landeskirchen.