Friedensinitiative warnt vor "immensen Aufrüstungsspiralen"

Bonn (epd). Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) warnt vor dem Hintergrund weltweit steigender Ausgaben für das Militär vor „immensen Aufrüstungsspiralen“. Derzeit werde die Aufrüstung von der Öffentlichkeit als selbstverständlich hingenommen und „über deren Notwendigkeit oder über Alternativen“ nicht diskutiert, kritisierte der AGDF-Geschäftsführer Jan Gildemeister am Freitag in Bonn. Doch „die Gefahr kriegerischer Auseinandersetzungen steigt mit der Zunahme der Waffen in der Welt und deren Modernisierung“.

Als besonders heikel sieht der AGDF-Geschäftsführer die Entwicklung bei den Nuklearwaffen an: „Die sogenannte atomare Abschreckung funktioniert durch immer modernere Waffensysteme immer schlechter, da die Vorwarnzeiten immer kürzer werden und damit die Entscheidung, sich mit Nuklearwaffen zu verteidigen, immer schneller getroffen werden muss.“

Gildemeister mahnte Schritte und Maßnahmen für eine weltweite Abrüstung an. „Nach Ende des Kalten Kriegs zwischen Ost und West gab es zahlreiche Abkommen zur Rüstungsbegrenzung und zur Abrüstung, die aber leider seit 2001 gekündigt wurden, vor allem auch von den USA“, betonte er. Nun seien dringend vertrauensbildende Schritte nötig, ebenso einseitige Abrüstungsschritte von Staaten oder Bündnissen, damit neue Abkommen unter Federführung der Vereinten Nationen geschlossen werden könnten und die Rüstungsspirale unterbrochen werde.