Friedensgruppen demonstrieren gegen Nato-Manöver

Nörvenich (epd). In Nörvenich bei Düren haben am Samstag nach Veranstalterangaben rund 150 Menschen gegen bevorstehende Nato-Manöver und für eine atomare Abrüstung demonstriert. Im Zentrum der Veranstaltung, zu der unter anderem der Verein Aachener Friedenspreis und das Netzwerk Friedenskooperative aufgerufen hatten, stand der Protest gegen das bevorstehende Bundeswehr-Manöver im Rahmen des Nato-Manövers „Steadfast Noon“. Der Fliegerhorst Nörvenich bei Düren ist den Angaben nach derzeit Ausweichstandort für die sonst auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel stationierten Tornado-Kampfjets.

Die Bundeswehr werde in diesem Monat erneut üben, wie man Atombomben an Tornado-Kampfjets anbringt und diese Bomben im Einsatzziel abwirft, erläuterten die Veranstalter. Dieses Manöver finde jedes Jahr europaweit mit Beteiligung der USA und aller Nato-Staaten der „Nuklearen Teilhabe“ statt. Der Fliegerhorst Nörvenich sei Ausweichstandort für den Standort Büchel, der bis 2026 für die neuen F-35-Atombomber und die neuen B61-12 Atombomben umgebaut werde.

Seit Russland im Zusammenhang mit seinem Angriff auf die Ukraine mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht habe, nehme die Atomkriegsgefahr weiter zu, erklärten die Friedensgruppen. Auch die Nato sei bereit, im Ernstfall Atomwaffen einzusetzen. Ein Militärmanöver, das in diesen kritischen Zeiten einen Atomkrieg simuliere, könne die Eskalationsspirale anheizen, fürchten die Organisationen.

Zudem kosteten Atomkriegsübungen und atomare Rüstung Gelder, die woanders dringend gebraucht würden, erklärten die Friedensgruppen und bezifferten die Anschaffungskosten der Bundesregierung für neue Tarnkappenbomber für Büchel auf circa zehn Milliarden Euro. Das Militärmanöver müsse abgesagt und sämtliche Atomwaffen aus Deutschland abgezogen werden, forderten die Friedensgruppen.

Zu den Veranstaltern zählten das Antikriegsbündnis Aachen, die Deutsche Friedensgesellschaft NRW sowie Gruppen aus Köln und Düren, die Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“, das Netzwerk Friedenskooperative und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen aus Aachen. Auch die deutsche Sektion von Pax Christi unterstützte den Protest.