Friedensbund-Referent gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine

Freising (epd). Gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine spricht sich der Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes, Clemens Ronnefeldt, aus. „Werden diese Waffen möglicherweise zur Verlängerung des Krieges und zu noch mehr Leid der Zivilbevölkerung führen?“, erläuterte der katholische Theologe aus Freising am Mittwoch: „Werden sie eventuell in die Hände der russischen Invasoren gelangen und sich gegen die Menschen in der Ukraine wenden, die sich damit hätten verteidigen sollen?“

Die Einsätze in Afghanistan, dem Irak, Libyen, Syrien, dem Jemen oder Mali hätten gezeigt, dass militärisches Eingreifen keines der politischen Ziele erreicht habe, sagte Ronnefeldt und forderte deshalb ein Umdenken „weg von der Sicherheitslogik, hin zur Friedenslogik“. Eine enorme Aufrüstung der Ukraine in den letzten Jahren habe dem Land offenbar nicht mehr Sicherheit gebracht, „weil sie auf der russischen Seite Unsicherheit ausgelöst hat“. Besser wären zivile diplomatische Frühwarnsysteme und Friedensdienste, erläuterte er.

„Die Alternative zu Militäreinsätzen heißt nicht Passivität, sondern aktive zivile Friedensarbeit auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen, etwa mit hochrangigen Kriseninterventionsteams“, sagte Ronnefeldt. Der Versöhnungsbund ist nach eigenen Angaben eine spirituell begründete Bewegung von Menschen, „die sich aus ihrem Glauben an die Macht der Wahrheit und der Liebe um Gerechtigkeit bemühen“. Sie widmen sich "der aktiven Gewaltfreiheit als ein Mittel der persönlichen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Wandlung.