Friedensbewegung in NRW begrüßt Absage von Nato-Militärmanöver

Dortmund (epd). Die nordrhein-westfälische Friedensbewegung begrüßt die Absage des Nato-Großmanövers "Defender 2020" wegen der Corona-Epidemie. Der Transport von Tausenden Soldaten und dem dazu gehörigen Kriegsmaterial unter anderem durch NRW könne so unterbleiben, teilte das Bündnis "Stopp Defender 2020 NRW" am Dienstag in Dortmund mit. Auch für die Gesundheit der Soldaten sei die Rückkehr in ihre Heimatländer unter den gegebenen Umständen die beste Lösung. 

Bei dem Manöver sollten 37.000 Nato-Soldaten an der russischen Grenze üben. In der angespannten internationalen Situation seien solche provokativen Manöver zudem unverantwortlich, erklärte das Bündnis. 

Eine für Samstag in Duisburg geplante Demonstration gegen das Militärmanöver fällt aus. Der Protest gegen Militärmanöver dieser Art bleibe aber bestehen und werde nun ins Netz verlegt, hieß es. Am Samstag sprechen laut Bündnis um 13 Uhr die ursprünglich vorgesehen Rednerinnen und Redner per Liveschaltung im Internet unter www.stoppt-defender-2020.de/nrw. Damit wollen die Friedensgruppen darauf aufmerksam machen, dass das Defender-Manöver in dieser massiven Form alle zwei Jahre wiederholt werden soll. "Die Proteste werden dann weitergehen." 

In der Corona-Krise werde zudem deutlich, dass die Sicherheit Deutschlands durch ganz andere Dinge bedroht sei als durch einen unwahrscheinlichen militärischen Angriff Russlands, erklärte das Bündnis weiter. "Die Millionen an Steuergeldern, die für das Nato-Manöver aufgewandt wurden, wären in unserem Gesundheitssystem, das unter dem Wirtschaftlichkeitszwang und Sparkurs leidet, besser aufgehoben gewesen." Dem Bündnis gehören Friedensgruppen wie die Deutsche Friedensgesellschaft (DFG-VK) NRW und die VVN-BdA NRW (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten) an.