Friedensaktivistin fordert Verbot von Atomwaffen

Düsseldorf/Büchel (epd). Die Friedensaktivistin Elke Koller fordert von der internationalen Politik ein Verbot von Atomwaffen. Dieses müsse nach dem internationalen Verbot von chemischen Waffen und Landminen folgen, sagte das Mitglied der Regionalgruppe Cochem-Zell des Internationalen Versöhnungsbundes dem Evangelischen Pressedienst (epd). Unter dem Motto "Endlich Atomwaffen abrüsten, verbieten verschrotten" läuft der Ostermarsch Büchel am Ostermontag mit Blick auf die UN-Atomwaffenverbots-Konferenz, die vor wenigen Tagen in New York erstmals tagte.

"Es ist nicht nachvollziehbar, wieso Deutschland nicht an dieser Konferenz teilnimmt", kritisierte Koller. Vor sieben Jahren habe sich der Deutsche Bundestag für einen Abzug der letzten Atomwaffen auf deutschem Boden ausgesprochen. "In New York wäre die Möglichkeit gewesen, diesem Beschluss auch Taten folgen zu lassen", betonte die Friedensaktivistin. 

Für das Verbot wollen sie sich laut Koller nun beim Ostermarsch starkmachen. Veranstalter ist die Regionalgruppe Cochem-Zell des Internationalen Versöhnungsbundes, unterstützt wird der Aufruf von neun Friedensgruppen sowie Einzelpersonen. Im Aufruf fordern die Organisatoren unter anderem eine Abrüstung und Entspannungspolitik, ein Ende der Nato-Aufrüstung in Osteuropa sowie ein Stopp des Einsatzes von Tornados des Fliegerhorstes Büchel in Syrien. Die Friedensbewegung vermutet, dass auf dem Bundeswehr-Fliegerhost in Büchel bis zu 20 US-Atomwaffen lagern.

Rückenwind für die Proteste erhofft sich die Friedensbewegung wegen des neuen US-Präsidenten. "Donald Trump hat eine weitere Aufrüstung des Atomwaffenarsenals angekündigt, es droht eine neue Aufrüstungswelle", erklärte Koller. "Aber viele junge Menschen auf der ganzen Welt sind nicht bereit, sich damit abzufinden und unter der Bedrohung eines Atomkriegs zu leben." Viele gerade junge Menschen schienen zu verstehen, dass es um ihre Zukunft gehe. "Bei Veranstaltungen und Aktionen der Friedensbewegung sehen wir derzeit viele neue, junge Gesichter." 

Beim Ostermarsch in Büchel werden deshalb auch junge Aktivsten wie der Studierendensprecher der Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW), Max Arslan, oder Katharina Müller vom Netzwerk Friedenskooperative, als Redner zu Wort kommen, kündigte Elke Koller an. Der Bücheler Ostermarsch ist der achte seit 2010. Bereits seit dem 26. März gibt es Protestaktionen der Friedensbewegung in der Eifel, die bis zum August dauern sollen.