Friedensaktivisten wollen Zaun am Militärflugplatz Büchel untergraben

Büchel (epd). Friedensaktivisten wollen am 19. Juli mit einer ungewöhnlichen Aktion gegen die Modernisierung der vermutlich in Büchel gelagerten US-Atomwaffen protestieren: Die Demonstranten wollen unter dem Motto „Digging for Life“ die Erde am Fliegerhorst Büchel in der Eifel aufgraben, wie eine Sprecherin am Montag ankündigte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bringen demnach rosa Schaufeln mit - die „antimilitaristische Farbe“ solle den Charakter der Aktion unterstützen.

Jede und jeder könnten bei der Aktion selber entscheiden, wie weit sie gehen wollten, hieß es. Einige würden eher symbolisch buddeln, um ihren Protest gegen die Existenz der Atombomben auszudrücken. Andere würden versuchen, sich unter dem Militärzaun bis auf die Startbahn vorzuarbeiten. Wenn man auf die Startbahn gelange, werde man sich dort niederlassen, um einen Start der in Büchel stationierten Tornado-Kampfflugzeuge zu verhindern, erklärte der Initiator der Aktion, Frits ter Kuile.

Die Aktivisten vermuten in Büchel die etwa 20 letzten US-amerikanische Atombomben in Deutschland. Sie sollten im Ernstfall „von deutschen Piloten mit deutschen Tornados“ in ihr Ziel geflogen werden, erklärten die Demonstranten. Ab 2022 sollen demnach die jetzt gelagerten Waffensysteme von präziseren Bomben abgelöst werden. Durch die Zielgenauigkeit könnte die Hemmschwelle für den Einsatz dieser Nuklearwaffen sinken, befürchten die Aktionsgruppen, die den sofortigen Abzug der Atombomben fordern.