Friedens- und Konfliktforschung setzt auf mehr NRW-Landesmittel

Düsseldorf (epd). Die Friedens- und Konfliktforschung in Nordrhein-Westfalen ist nach Einschätzung von Fachleuten gut aufgestellt, könnte aber mehr Unterstützung seitens des Landes gebrauchen. In einer Sitzung des Wissenschaftsausschusses am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag warben Vertreter verschiedener Einrichtungen neben einer stärkeren finanziellen Unterstützung auch für einen "institutionalisierten Dialog", um die Anbindung des Wissenschaftszweigs an die Landespolitik zu verbessern. 

"Wir brauchen uns bei der Internationalisierung nicht verstecken", stellte der wissenschaftliche Direktor des Bonn International Center for Conversion (BICC), Conrad Schetter, fest. Die Friedens- und Konfliktforschung in NRW sei in gewisser Weise noch so etwas wie ein "ungehobener Schatz". Vor diesem Hintergrund begrüßten die Experten auch die geplante NRW-Akademie für internationale Politik, die das Land in Bonn einrichten will. Sie soll Wissenschaftler aus der ganzen Welt zu Forschungsaufenthalten nach Bonn bringen, um den Austausch zwischen Wissenschaft und Politik zu stärken. 

Fünf namhafte Institute sind in NRW ansässig. Das 1994 auf Initiative des späteren UN-Generalsekretärs Kofi Annan und dem damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau (SPD) gegründete BICC forscht zur Lage in den Konfliktregionen der Welt. Im Jahr 1996 wurde das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld gegründet. Das seit 2000 in Bonn ansässige Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) wurde bereits 1964 gegründet. 

Im Jahr 1988 ging das Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Universität Bochum an den Start. Das Institut für Entwicklungspolitik (INEF) der Universität Duisburg-Essen wurde im Jahr 1990 gegründet. Es betreibt sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Politikberatung.

Auch die Fraktion der Grünen setzt sich einem Antrag an die Landesregierung für eine bessere Grundausstattung und eine bessere Vernetzung der Friedens- und Konfliktforschung über verschiedene Disziplinen und Themenbereiche hinweg ein. Notwendig seien für die betreffenden Forschungs- und Lehrbereiche zusätzliche Gelder für Professuren und wissenschaftliche Mitarbeiter sowie der Erhalt bestehender Stellen.