"Fridays for Future" demonstriert auch gegen Krieg in Syrien

Göttingen (epd). Mehr als 400 Jugendliche sind am Freitag in Niedersachsen und Bremen erneut für den Klimaschutz auf die Straße gegangen. Nach Polizeiangaben gab es Demonstrationen in sechs Städten. In Göttingen wendeten sich die Schülerinnen und Schüler unter dem Demo-Motto "Fridays for Peace" auch ausdrücklich gegen die türkische Invasion in der syrischen Kurdenregion Rojava, wie die Ortgruppe von "Fridays for Future" mitteilte. Nach Schätzungen der Polizei versammelten sich dort rund 200 Protestierende. 

In Bremen demonstrierten laut Polizei 100 junge Menschen, in Lüneburg 60 und auf der auf der Nordseeinsel Spiekeroog etwa 80. In Celle wollten sich die Schülerinnen und Schüler am späten Nachmittag an der Stechbahn treffen, um gegen das Klimaschutzpaket der Bundesregierung zu protestieren. Auf "Facebook" bezeichneten sie das Maßnahmenpaket als unzureichend: "Wir wollen kein Klimapäckchen!", hieß es. In Friesoythe bei Cloppenburg war für den Abend auf dem Hansaplatz eine "Kreideaktion" angekündigt. Bundesweit waren in rund 40 Städten Klima-Proteste und Kundgebungen geplant.

Die Regierung der Türkei wolle auch mit deutschen Waffen und Panzern vier Millionen Menschen vertreiben und die Region "ethnisch säubern", kritisierten die Demonstranten in Göttingen. "Rojava ist der Versuch, eine ökologische, basisdemokratische und feministische Gesellschaft aufzubauen", sagte die "Fridays for Future"-Aktivistin Miriam Giesbert: "Es ist wichtig, sich mit den Freundinnen und Freunden in Syrien zu solidarisieren."

Für den 29. November plant "Fridays for Future" einen weiteren weltweiten Klima-Streik. "Wir rufen erneut alle Generationen dazu auf, mit dabei zu sein", hieß es. "Wir haben keine andere Wahl, als eine konsequente Klimapolitik durch unsere Aktionen zu erzwingen - und zusammen können wir das schaffen!" Beim bislang letzten globalen Klimastreik am 20. September hatten in zahlreichen Ländern der Erde Millionen von Menschen für mehr Tempo beim Klimaschutz demonstriert. In Niedersachsen und Bremen beteiligten sich nach Angaben der Polizei mehr als 100.000 Menschen an den Protesten.